Dreieinigkeit erklärt

dreieiniges_GehirnUnser Gehirn ist ein erstaunliches Ding und es wird ja überhaupt viel Aufhebens darum gemacht, wie mächtig, wichtig/ unwichtig, nützlich/ hinderlich. etc. es ist. In den Vorträgen von Menschen, die es wahrscheinlich gut nutzen wie z.B. Spitzer, Hüther, Schmidt kommt immer mal wieder auch dieses Modell vor, das sog. dreieinige Gehirn (Triune Brain). Der amerikanische Hirnforscher Paul D. MacLean entdeckte, dass das menschliche Gehirn in seiner Entwicklung die wesentlichen Züge der Evolution beibehalten hat und im Wesentlichen aus drei Teilen besteht, dem „Reptiliengehirn“ (grundlegende Lebensfunktionen, hier grün), dem „Limbischen System“ (Sitz der Emotionen sowie Steuerung des autonomen Nervensystems, hier gelb) sowie dem „Neocortex“ (Sitz des Denkens, Lernens, Schlussfolgerns, hier braun) besteht. Die drei Hirne arbeiten natürlich zusammen, jedes erfüllt seine Zwecke, aber sie bringen auch Konflikte mit sich, z.B. Affekte, die uns zu Handlungen nötigen, die wir später im Großhirn bereuen. Daraus ergeben sich jetzt natürlich viele Implikationen, man könnte aber auch sagen: Na und? Eine dieser Folgerungen daraus ist aber, dass wenn man Na und? sagt, wissen sollte, dass lediglich 5 Prozent der Hirntätigkeit bewusst stattfinden, also der größte Teil der Informationsverarbeitung unbewusst stattfinden muss. Und selbst die Entscheidungen, ob wir beispielsweise Na und? sagen oder uns mit etwas intensiv beschäftigen, werden weitgehend unbewusst gefällt oder zumindest schon vorbereitet. Zudem arbeiten die Hirnteile mit ganz anderen Geschwindigkeiten.

Ein Beispiel ist das Experiment von Manfred Spitzer bei der Untersuchung der Gehirnaktivitäten von Autofahrern mittels MRT. Es stellte sich nämlich heraus, dass das Gehirn des Fahrers weniger aktiv ist als das des Beifahrers. Offensichtlich haben Reptilien- und Altsäugergehirn das Regiment übernommen und die Aufmerksamkeit des Fahrers permanent auf einige wenige, jedoch wichtige, Funktionen beschränkt. Weiterhin verblüffend, dass mit steigender Geschwindigkeit die Gehirnaktivitäten nicht etwa zunahmen, sondern sogar noch weiter abnahmen.
Spitzer interpretierte das folgendermaßen: Je schneller man fährt, desto weniger sollte man nachdenken. Reflexhaftes und automatisches Reagieren ist unter extremen Umständen besser, schneller und sicherer. Die relativ langsamen Denkvorgänge, sind bei zunehmender Geschwindigkeit zunehmend ungeeigneter, ein Auto zu steuern.

Sind sie nicht auch bei anderen Dingen manchmal ungeeignet, bzw. reines Beiwerk, weil die Reaktionen/ Gefühle längst unbewusst wirkten und die Entscheidungen getroffen haben? Ist natürlich eine rhetorische Frage.

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