Jetzt bin ich raus. Nach drei Wochen selbst entlassen, aber mit Zustimmung, weil wahrscheinlich auch lästig. Habe viel gelernt und auch eine schöne Zeit gehabt, liebe Menschen kennengelernt, mich viel bewegt, meditiert und nachgedacht. Prima! An dieser Stelle danke, ihr Rentenversicherungszahler. Komme auch nicht wieder, wenn möglich und zahle lieber selber fleißig weiter. Eines bleibt mir besonders haften: es braucht nicht so viel, um es gut zu machen, keine Herkulesaufgaben, keine unüberwindbaren Hindernisse. Es braucht eigentlich nur das eine Quentchen Hingabe, Beziehung, Liebe, Lächeln, um vieles besser zu machen.
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Pschyomatische Rahebilierung Vol. 2
Sollte sich durch meine Beiträge hier jemand davon abhalten lassen, an einer stationalitischen Rehabomatik oder so ähnlich teilzunehmen, dann bin ich a) mal überhaupt nicht schuld, weil Wirkung und Inhalt der Botschaft bestimmt ja der Empfänger und b) bezieht sich das auf meine Erfahrungen in dieser bestimmten Klinik zu dieser Zeit. Es gibt durchaus Menschen, wie ich gerade heute wieder erfahren habe, denen das hier gut tut.
Ich berichte heute davon, wie ich den in der ersten Woche zu absolvierenden Test erlebt habe. Im Therapieplan erscheint er als 75 minütige Test-Diagnostik (Bitte Lesebrille mitnehmen). Man betritt einen ca. 12 qm großen Raum, in dem 6 Computerarbeitsplätze mit spezieller Tastatur an den Wänden aufgebaut sind und sich weiterhin ein Schreibtisch der – na ja, was ist Sie denn eigentlich? Betreuerin? Bürokauffrau? Oder gar Psychologin? – befindet. Pschyomatische Rahebilierung Vol. 2 weiterlesen
Stationellatikente Rehabilititationierung Vol. 1
Ich bin in Kur und mach mir’s nett und erhole mich. So hatte ich mir das zumindest vorgestellt. Nun muss ich fast sagen: ich hab Kur. Wobei Kuren gibts ja gar nicht mehr, wenn ich das richtig verstanden habe. Es gibt Stationäre Reha-Maßnahmen. In einer solchen befinde ich mich jetzt und mein Befinden ist bescheiden. Das liegt aber auch und gerade daran, dass ich hier bin, denn hier ist es nicht gut. Nicht zwangsläufig schlechter als draußen in der Welt, aber eben auch nicht besser. Mir kam vor ein paar Tagen der Songtext Love don’t live here anymore (schöner Song hier zu hören) in den Sinn und da ist er noch, denn dieser Ort lockt die Liebe, wäre sie denn ein Vögelein, nicht mit Nistkasten und Futter an, er macht es ihr schwer. So erklären sich mir auch die aufgeklebten Raubvogelsilhouetten mal ganz anders…
Systematisch wird hier Hilfe geleistet. Aber sowas von. Diagnose heißt das Motto, denn es braucht klare Regeln und Unterscheidungen zwischen Gesundheit und Krankheit. Da war ich wohl etwas naiv, denn natürlich muss das genau so sein, um den Zweck zu erfüllen. Aber ich steige so langsam dahinter, wie wertvoll eine solche Erfahrung sein kann und werde weiter berichten – allerdings betrachte ich mich ab heute nicht mehr als Insasse/ Patient/ Verordnungsempfänger, sondern als Feldforscher.