Stationellatikente Rehabilititationierung Vol. 1

Ich bin in Kur und mach mir’s nett und erhole mich. So hatte ich mir das zumindest vorgestellt. Nun muss ich fast sagen: ich hab Kur. Wobei Kuren gibts ja gar nicht mehr, wenn ich das richtig verstanden habe. Es gibt Stationäre Reha-Maßnahmen. In einer solchen befinde ich mich jetzt und mein Befinden ist bescheiden. Das liegt aber auch und gerade daran, dass ich hier bin, denn hier ist es nicht gut. Nicht zwangsläufig schlechter als draußen in der Welt, aber eben auch nicht besser. Mir kam vor ein paar Tagen der Songtext Love don’t live here anymore (schöner Song hier zu hören) in den Sinn und da ist er noch, denn dieser Ort lockt die Liebe, wäre sie denn ein Vögelein, nicht mit Nistkasten und Futter an, er macht es ihr schwer. So erklären sich mir auch die aufgeklebten Raubvogelsilhouetten mal ganz anders…

Systematisch wird hier Hilfe geleistet. Aber sowas von. Diagnose heißt das Motto, denn es braucht klare Regeln und Unterscheidungen zwischen Gesundheit und Krankheit. Da war ich wohl etwas naiv, denn natürlich muss das genau so sein, um den Zweck zu erfüllen. Aber ich steige so langsam dahinter, wie wertvoll eine solche Erfahrung sein kann und werde weiter berichten – allerdings betrachte ich mich ab heute nicht mehr als Insasse/ Patient/ Verordnungsempfänger, sondern als Feldforscher.

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