Alle Beiträge von Matthias Lange

Mit dem Mysterium aussöhnen

hertha
Herta Grun

Gerne mal vergessen und ohnehin (zumindest von mir) nur scheinbar verstanden ist C.G. Jungs Diktum:

Seele, das innerlich angeschaute Leben des Körpers,
Körper, das äußerlich geoffenbarte Leben der Seele.

Bin ich über einen Vortrag von Wolf Büntig (www.zist.de/) gekommen, den ich aber auch nicht ganz verstanden habe – wie ich überhaupt zur Zeit nicht viel verstehe, sondern allenfalls eine ferne Ahnung habe, dass alle diese Ansätze ja irgendwie zusammenhängen; eine Landkarte würde ich gerne zeichnen, wo alles verortet ist und es außerdem Strassen, Pfade, Rinnsale, Bäche, Flüsse, Meere gibt, die alles verbinden. Dann kann ich mir und allen erklären, wo’s lang geht…

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Der Papst, Herskowitz und die Hochzeit von Himmel und Hölle

BlakePassend zur Wahl eines neuen Papstes habe ich gestern in Morton Herskowitz „Emotionale Panzerung“ diesen Auszug aus William Blakes „Die Hochzeit von Himmel und Hölle“ gelesen:

Alle Bibeln oder heiligen Schriften sind die Ursachen folgender Irrtümer gewesen:

I. Dass der Mensch zwei wirklich existierende Prinzipien hat, nämlich einen Körper und eine Seele.
2. Dass Energie, das Böse genannt, allein vom Körper kommt, und Vernunft, das Gute genannt, allein von der Seele.
3. Dass Gott den Menschen bis in Ewigkeit dafür strafen wird, wenn er seinen Energien folgt.

Doch im Gegensatz dazu ist folgendes wahr:

1. Der Mensch hat keinen von seiner Seele getrennten Körper.
Denn was Körper genannt wird, ist nur ein Teil der Seele, der von den fünf Sinnen wahrgenommen wird, den Hauptzugängen der Seele innerhalb dieser Zeitlichkeit.
2. Energie ist das einzige Leben und kommt aus dem Körper, und Vernunft ist die Schranke oder die äußere Begrenzung der Energie.
3. Energie ist ewige Freude.

Arbeit und Struktur mit Wolfgang Herrndorf

imageDer Autor Wolfgang Herrndorf, der u.a. Tschick und Sand geschrieben hat, lebt in Berlin und hat vor drei Jahren die Diagnose Glioblastom erhalten, ein unheilbarer und schnell zum Tode führender Hirntumor. Herrndorf ist ein seltsamer Mensch; wer solche wunderbaren und entsetzlichen Bücher schreibt, den mag ich seltsam nennen. Was mich neben der Tatsache, dass wir fast gleich alt sind (er ist vier Wochen älter) und meiner Bewunderung für seine Meisterschaft im Schreiben an ihm so fasziniert, ist, wie er mit seinem Sterben umgeht. Er macht daraus Literatur. Er schafft Distanz. Wut und Verzweiflung, Trotz und Freude am Leben. Man kann als Leser viel dazu denken und fühlen zu diesem Sterben, immer bleibt Herrndorf Herr, stolz und ungebeugt, nie aufgebend. Zumindest ist es das, was er uns wissen und glauben lässt in seinem Blog.
Das ist berührend und oft nicht auszuhalten. Oft denke ich, ihm fehlt die Demut, die Spiritualität etc., aber wer bin ich, darüber zu urteilen?
Vielleicht ist dieser Furor auf das Unausweichliche ja auch die Quelle großer Kunst. Und für grosse Kunst halte ich das. Urteilt selber (wenn ihr mögt) unter http://www.wolfgang-herrndorf.de/.

Was von Gunther Schmidt

Ausschnitt und Appetizer aus einem der vielen Seminare von Gunther Schmidt, Pionier der hypnosystemischen Therapie, diesmal zusammen mit Matthias Varga von Kibéd, einer der Menschen, der die systemische Aufstellungsarbeit von der Hellinger’schen Mystifizierung befreit hat.

Schöner Spruch von Varga von Kibéd: „Nicht an sich zu arbeiten heißt, den anderen keine Gelegenheit zu geben, eine bessere Version von uns kennen zu lernen – und das wäre bedauerlich.“