Eine kleine Anatomiestunde mit Herrn Schulte

Anatomie_BrustsegmentGestern abend beim Vorbereiten der nächsten Gruppe, bei der wir das Brustsegment thematisieren wollen; da packte Herr Schulte sein reich gefülltes Schatzkästlein aus. In dem sehr wertvollen, aber auch recht kurzen Abschnitt bei Herskowitz, Emotionale Panzerung zum Brustsegment hatte ich als Vorbereitung gelesen, dass, wenn man ein Segment besonders hervorheben wollte, es das Brustsegment ist, weil es die für den Lebensprozess notwendigen Organe Herz und Lunge enthält und weil es die wichtigste Antriebsquelle des körperlichen Energienieveaus ist.

Das Brustsegment dient bei einer Panzerung anderer Segmente diesen, indem es die Intensität der zugeführten Energie reduziert und auf diese Weise den empfundenen Schmerz lindert. Durch die Reduzierung des Energieniveaus macht die Brustpanzerung jeden Schmerz weniger heftig, jede unerträgliche Situation etwas erträglicher. Die Panzerung der Brust dient neben der Energiehemmung dazu, die stärksten Ausdrücke von Liebe, Wut, Traurigkeit, Sehnsucht und Angst niederzuhalten. Statt sich zu heben, zu „wogen“, zu „schwellen“, wird sie so rigid wie möglich gehalten, wenn Emotionen verdrängt werden müssen. Diese zentrale Rolle der Brustpanzerung, so Herskowitz, ist der Grund dafür, dass die Atmung in der Reich’schen Körpertherapie so eine vorrangige Rolle spielt.

Dita konnte dies mit Wort und Bild sehr erhellen. Der Teil davon, den ich noch erinnere, eröffnete mir, dass neben dem Prinzip der Segmente mit verschiedenen anderen Erklärungsmustern gearbeitet werden kann, die sich erhellend und sinnvoll ergänzen. Bei tiefergehenden Fragen dazu muss ich allerdings an den Experten Dita Schulte verweisen, der dazu eine Vortragsreihe anbieten könnte oder eigentlich: sollte. Eine dieser ergänzenden Erklärungen ist die anatomische Tatsache, dass das Herz, bzw. der Herzbeutel am unteren Ende am Zwerchfell festmachen, eine Spannung des Zwerchfells also sich direkt auf das Herz auswirkt. Ein Herz, das unter Spannung steht, leidet u.U. nicht nur irgendwann an Erkrankungen, sondern hemmt z.B. die Produktion und Ausschüttung von Hormonen wie Oxytocin, welche wiederum für das Wohlbefinden und Glücksempfinden eine große Rolle spielen.

Eine weitere interessante Tatsache ist der starke Zusammenhang im Körper. Schmerzen sind eben meist nicht dort ausgelöst, wo sie empfunden werden. So ist die Verbindung zwischen Herz und Zwerchfell nach unten und oben fortzusetzen (siehe Bild). Vom Iliopsoas, dem Hüftbeuger, geht diese Kette bis zum Mundboden. Eine nicht „schwellende“ Brust hängt also unmittelbar mit z.B. einem vorgeschobenem Kopf und verspanntem Beckenboden zusammen. Auch sehr erhellend ist das östliche Prinzip der Meridiane, deren Bedeutung wiederum auf das Erstaunlichste mit den vorgenannten Erklärungsmustern korreliert. Dazu gäbe es also noch viel zu sagen, aber nicht von mir, denn mehr konnte ich mir nicht merken. Wie erwähnt, müssen wir darauf hoffen, einen Vortrag von Dita zu erleben.

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