Weiterhin suchend: in den letzten Tagen verschiedene Vorträge der Lindauer Psychotherapiewochen 2010 gehört. Und wichtige Hinweise für meine Landkarte erhalten. Vieles findet sich und scheint im Begriff der Achtsamkeit zusammenzufallen, ein Wort, das für mich immer nur nach Buddhismus geschmeckt hat. Luise Reddemann sagte unter anderem, dass das, was unter Achtsamkeitspraxis verstanden wird, eher eine Aufforderung an die Therapeutinnen ist, als an die Klienten. In den Vorträgen klärt sich ein Zusammenhang zwischen diesen vielen psychotherapeutischen Methoden und Interventionen: Achtsamkeit. Folgend die Stichpunkte, die ich mitbekommen habe.
Für Menschen in der Rolle des Therapeuten:
- fühlt euern Hintern, wenn ihr an der Matte sitzt (Skan): Achtsamkeit
- Erwarte nicht, dass das, was 100mal geholfen hat, beim 101mal auch hilft: Achtsamkeit
- Erwarte nicht, dass irgendetwas, das du tust, hilft: Achtsamkeit
- Aufmerksam, rücksichtsvoll, umsichtig, repektvoll und achtungzollend sein: Achtsamkeit
- wiederkehrende Reflektion auf unser Tun, ob es heilsam oder nicht heilsam ist: Achtsamkeit
- der Respekt vor der Autonomie des anderen: Achtsamkeit
- Respekt vor ihrem oder seinem Anderssein: Achtsamkeit
Für Menschen in der Rolle des Klienten:
- Bewusstsein für die Gegenwart, wie sie ist: Achtsamkeit
- inneres Pendeln zwischen einem schmerzhaften und einem heilsamen Zustand (z.B. Focusing): über Achtsamkeit
- Desidentifikation: Achtsamkeit
- Der innere Zeuge/ Beobachter (Fonagy): Achtsamkeit
- Aktivierung des präfrontalen Kortex (Schematherapie): Achtsamkeit
- Abgespaltene Ego-States annehmen: Achtsamkeit
- eine fühlende und empathische Beziehung zum eigenem Erleben, fühlende Distanz aufbauen und regulieren zum eigenen Erleben: Achtsamkeit
- Utilisierung von z.B. Dissoziation (bewusstes sich von ferne betrachten) (Milton Erickson): Achtsamkeit